Globaler Ökozid – Umweltzerstörung und Klimakrise: Was tun? Donnerstag, 11.01.2024.2023, 19:00 Uhr, Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str. 24, und per Zoom-Online und YouTube Anmeldung unbedingt erforderlich: www.protect-the-planet.de/veranstaltungen/ Hauptursache der globalen Klimakrise, des Artensterbens, der Naturkrisen… ist die jahrhundertelange Ausbeutung und schwerste Zerstörung unserer Umwelt, ist der Ökozid. Mutwillige oder „unbeabsichtigte“ Beschädigung von Ökosystemen insbesondere in den rohstoffreichen Gebieten des Globalen Südens geht weit über die Bedrohung von Pflanzen und Tieren hinaus, denn Ökozide gefähren in hohem Maße auch uns: Bereits heute sind viele Millionen Menschen von Ökoziden betroffen, wissenschaftliche Erkenntnisse verweisen darauf, dass bald Milliarden betroffen sein werden. Das Abbrennen des Amazonas-Regenwaldes, die Deepwarter-Horizont-Explosion im Golf von Mexiko, der zerstörerische industrielle Fischfang, die Ölkatastrophe im Niger-Delta, die globale PlastikVerschmutzung der Meere: Das sollten Verbrechen sein, sind es aber nicht. Obwohl „Ökozid“ bereits 1970 auf der Conference on War and National Responsibility in Washington DC eingeführt, wurde erst 2022 in einer Resolution einer überwältigenden Mehrheit in der Vollversammlung der Vereinten Nationen (bei nur 7 Enthaltungen) das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt als eigenständiges Menschenrecht eingestuft. Ein „historisch-revolutionärer“ Meilenstein – doch die Resolution ist (noch) nicht bindend: Bis heute fehlen auf Völkerrechtsebene verbindliche Normen und durchsetzbare Instrumente zur Strafverfolgung schwerster Umweltzerstörungen. Das muss sich ändern: Indigene Völker, Wissenschaftler:innen, Völkerrechtler:innen, europäische Umweltverbände und solche aus dem Globalen Süden fordern seit langem, Ökozid als Straftatbestand in das Statut des Internationalen Strafgerichtshof als „Verbrechen gegen den Frieden“ aufzunehmen. So soll u.a. CEOs bzw. Unternehmensvorständen der Prozess gemacht werden können – und auch Ökozid-Financiers wie Banken und Versicherungen sollen ins Visier internationaler Ermittler:innen kommen. So hat die Europäische Kommission jüngst, im November 2023, die Einführung neuer gesetzlicher Regelungen angekündigt, wonach schwerste Umweltverbrechen irgendwo auf dem Globus künftig auch in der EU strafrechtlich verfolgt werden können; die Rede ist von nennenswerten Geld- und auch Gefängnisstrafen. in Kooperation mit: www.stopecocide.de/was-ist-oekozid Ziel ist, den Kern der verdeckten und verdrängten kolonialgeschichtlichen und neokolonialen Ursachen und Dynamiken des Ökozid sichtbar zu machen. Und die Folgen für die betroffenen Gebiete des Globalen Südens, aber auch für die gesamte Menschheit, zu beleuchten und die wirtschafts- und umweltkriminell Verantwortlichen lokal und global zu identifitieren und zur Rechenschaft zu ziehen. Kern des heutigen Vortrags ist die völkerrechtlich verbindliche und durchsetzbare Kriminalisierung schwerster Umweltzerstörung und weiterer Klima-Schädigung mithilfe eines (deutschen) Ökozid- Gesetzes. Dies auch als Instrument zur Bekämpfung neo-kolonialen Extraktivismus und verdeckter Fluchtursachen: Die Zerstörung von Lebensgrundlagen in weiten Teilen des Globalen Südens. Gleichzeitig ist zu beleuchten, was wir als Einzelne und als Gesellschaft gegen die konkreten Bedrohungen aus Ökoziden tun können, solange internationale Ökozid-Gesetze noch nicht greifen. Wir dürfen gespannt sein… Dr. Helmut Paschlau, U&A Wer? Peter Emorinken-Donatus ist geboren in Nigeria, freier Journalist und Bildungsreferent, lebt seit 30 Jahren in Deutschland. Donatus ist langjähriger Umweltaktivist u.a. gegen den Shell-Konzern und eine der bekanntesten Stimmen aus dem Globalen Süden für Umwelt- und Klimagerechtigkeit. Bereits 1997 erhielt er einen Preis von Business Crime Control für seine Zivilcourage und seinen Einsatz gegen Wirtschaftskriminalität, 2022 erhielt er den Panter-Preis. Zusammen mit in Deutschland lebenden Expert:innen aus dem Globalen Süden gründete er einen neuen BIPoC-Think-Tank: „Care & Repair – Decolonial Think-Tank For Environmental Justice“. Donatus ist Initiator und Sprecher der Bewegung „Ökozid-Gesetz“. Donnerstag11.01.202419:00 - 21:00 UhrDownload als ics-Datei