Der Klimagarten – Auch bei Trockenheit eine grüne Oase mit Leben darin

Vortragsveranstaltung in Pfaffenhofen an der Glonn am 27.2.2024

Zu der Veranstaltung hatte die Gemeinde Pfaffenhofen an der Glonn eingeladen. Als Referentinnen konnten Melitta Fischer, Leiterin des Projektes „Der Landkreis Dachau summt“ und die Gartenbau Ingenieurin Gertrud Schramm von der Baumschule Winkler gewonnen werden.

Knapp 100 Bürgerinnen und Bürger kamen in das Gemeinschaftshaus in Unterumbach und waren von den kompetenten Vorträgen sehr angetan.

Zunächst erläuterte Melitta Fischer die bei uns im Landkreis gemessenen Veränderungen des Klimas.

Die Durchschnittstemperatur lag im Landkreis Dachau an der Station Großberghofen (508 m NN) im Jahr 2023 bei 10,5 °C und war damit die höchste Temperatur seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Zum Vergleich lag die Durchschnittstemperatur in den Jahren 2000 – 2016 noch bei 9,4°C, in den Jahren 1961 – 1990 gar nur bei 7,5°C. Auch weltweit war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Mit einer Erhöhung von 1,48°C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter sind wir nur ganz knapp unter dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.

Und es wird noch wärmer.

Auch der Durchschnittsniederschlag verringerte sich über die Jahre deutlich und der Regen ist ungleich verteilt.

  • trockene Perioden im Sommer.
  • Erhöhter Winterregen mit erhöhter Überschwemmungsgefahr.
  • Im Sommer fehlt das Wasser, im Winter gibt es zu viel.

Welche Folgen hat die Klimaveränderung für die Pflanzen?

Wachstumsperioden verändern sich, Haselnussblüte im Januar, Apfelvollblüte im Mai, Birnbaumblüte im Oktober, Gemüseernte im Winter.

Es gibt Probleme für Pflanzenarten, die zur Blüteninduktion eine Kühlperiode benötigen z. B. bei Kirschen und schwarzen Johannisbeeren.

Darüber hinaus leiden die Pflanzen unter den Trockenperioden, es gibt mehr und neue Pflanzenkrankheiten und die Böden werden saurer.

Die Frage ist nun: Wie machen wir unsere Gärten fit für die Zukunft?

Zusammengefasst kann man das mit folgenden Schlagworten beschreiben:

  • Grün statt Grau (keine Schottergärten).
  • Grün ist nicht gleich Grün.
  • Durstige Pflanzen vermeiden.
  • Trockenkünstler verwenden.
  • Nicht-heimische Pflanzarten ausprobieren, aber nur in kleinem Umfang, z. B. mediterrane Arten.
  • Durch Mulchen Feuchtigkeit speichern.
  • Aus Regen wird Grundwasser à Flächenversiegelung vermeiden.
  • Regenwasser zum Gießen verwenden und sinnvoll gießen (in den frühen Morgenstunden, bodennah und lieber seltener aber dafür mehr.

Im Anschluss an diese Grundsätze zeigten Melitta Fischer und Gertrud Schramm Fotos von Praxisbeispielen und gaben viele Tipps zu geeigneten Pflanzen.

Umfangreiches Informationsmaterial und Pflanzlisten standen zur Verfügung und konnten kostenlos mitgenommen werden.

Dass das Thema die Zuhörer bewegt hat zeigte sich auch darin, dass noch lange nach den Vorträgen in kleinen Gruppen diskutiert wurde.