Rund ums Wasser

„Der Wasserhahn ist der Unverpacktladen für Getränke“
(Dr. Eckart von Hirschhausen)


Vor einiger Zeit habe ich an einem sehr interessanten Versuch teilgenommen. Wir bekamen 5 verschiedene Mineralwässer in Flaschen vorgesetzt und sollten in einem Beurteilungsbogen den Geschmack der unterschiedlichen Wässer bewerten. Dies tat ich mit Eifer und fand tatsächlich deutliche Unterschiede. Die Auflösung öffnete mir dann die Augen: In allen Flaschen befand sich identisches Münchner Leitungswasser. Die Produktlabels auf den Flaschen hatten wohl meine Geschmacksnerven in die Irre geführt.

Die Webseite https://utopia.de/ bringt es in ihren Artikeln auf den Punkt. Besonders schön ist die Schlagzeile:
„7 Wasser, die dem gesunden Menschenverstand wehtun“. Wie lässt sich etwas teuer verkaufen, was die Leute auch fast umsonst haben können? Bei Wasser ist das ganz einfach: man füllt es in hübsche Flaschen ab, dichtet ihm einen besonderen Nutzen an und bewirbt das Ganze mit Promis.

Dr. Eckart von Hirschhausen schreibt dazu: „So wird Voss wahrscheinlich zum teuersten Leitungswasser der Welt, weil Stars wie Madonna, Beyoncé, Will Smith daraus bestehen wollen. Und das Beste: Bei Voss handelt es sich gar nicht um reinstes Gletscherwasser, sondern um gewöhnliches Grundwasser aus einer Seeregion in Iveland, das dort aus der Leitung kommt.“

Wir sollten endlich aufhören Wasser in Flaschen oder gar in Plastikflaschen zu kaufen.

Die folgenden 5 Argumente gegen Wasser in Plastikflaschen sind (gekürzt) wieder der Webseite https://utopia.de/ entnommen:

  1. Tests zeigen: Mineralwasser ist oft nicht ganz sauber (Stiftung Warentest und Ökotest)
    Zwar sind Verunreinigungen durch Pestizide, Bakterien oder Medikamentenrückstände auch im Leitungswasser nicht ausgeschlossen. Grundsätzlich aber gilt Trinkwasser aus dem Hahn in Deutschland als das am strengsten und häufigsten kontrollierte Lebensmittel. Bei Messungen erfüllen regelmäßig über 99 Prozent der Proben sämtliche Anforderungen.
    Stiftung Warentest kam im Juli 2016 nach der Untersuchung von Leitungswasser-Proben aus 13 deutschen Bundesländern zu dem Schluss: Leitungswasser ist meist besser als Mineralwasser. Keine der 28 Proben überschritt die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte.
    Die Vorgaben der Trinkwasserverordnung sind dabei deutlich strenger als jene der Mineral- und Tafelwasserverordnung. Das bedeutet andersherum: In Mineralwasser dürfen mehr Schadstoffe enthalten sein als in Leitungswasser.
    Leitungswasser also ist in der Regel mindestens genauso „sauber“ wie Flaschenwasser.
  2. Mineralwasser stammt oft nicht aus der Region
    Insgesamt über 500 Mineralwässer werden in Deutschland angeboten; fast jede Region hat ihre eigenen Brunnen. Im Prinzip also kann Mineralwasser ein regionales Lebensmittel sein. Dennoch kaufen viele Konsumenten Wasser aus Quellen, die hunderte oder gar tausende Kilometer entfernt liegen.
  3. Plastikflaschen sind nicht harmlos
    Die meisten Deutschen kaufen Mineralwasser inzwischen in Einweg-Plastikflaschen aus PET. PET aber wird wie die meisten Kunststoffe unter hohem Energieaufwand auf der Basis von Erdöl hergestellt und ist schon allein aus diesem Grund ökologisch fragwürdig. Glücklicherweise sind hierzulande inzwischen überwiegend Pfandflaschen im Einsatz.
    Doch Einweg-Pfandflaschen – vor allem bei Discountern beliebt – werden schon nach einmaligem Gebrauch geschreddert und aufwendig recycelt. Das verbraucht viel Energie und Recycling ist bei Plastik grundsätzlich nur begrenzt möglich – anders als bei Glas. Landen die Plastikflaschen in der Natur, werden sie dort über Jahrhunderte kaum abgebaut.
  4. Mineralwasser ist teuer
    Die billigsten Mineralwässer kosten knapp 15 Cent pro Liter, Marken-Mineralwässer schon um die 70 Cent, die Skala ist nach oben offen. Designer-Wässerchen wie zum Beispiel Voss oder Fiji Water kosten auch schon mal zwei bis drei Euro für den halben Liter. Ein Liter Leitungswasser kostet um 0,2 Cent. Für einen Sechserpack mit 1,5 Liter-Flaschen billigsten Mineralwassers zahlt der Verbraucher also in etwa 1,35 Euro. Für dieselbe Menge Leitungswasser fallen nicht einmal 2 Cent an. Wer auf Leitungswasser umsteigt, kann also eine ganze Menge Geld sparen.
  5. Konzerne machen schmutzige Geschäfte mit Flaschenwasser
    Seit 2010 ist das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen als Menschenrecht verankert. Doch während es Millionen von Menschen an sauberem Trinkwasser mangelt, behandeln Konzerne wie Nestlé, Coca Cola und PepsiCo es weiterhin als profitables Handelsgut. Die Unternehmen kaufen allgemein zugängliche Quellen auf, füllen das Wasser in Flaschen ab und verkaufen es dann als Mineral- oder Tafelwasser teuer an die Konsumenten.

Nun zu unserem Leitungswasser.

Wir in Deutschland leben im Vergleich zu anderen Ländern in einem Wasserparadies. Unser Leitungswasser enthält oft mehr Mineralstoffe und weniger ungesunde Rückstände als das hochoffizielle Mineralwasser.

Die Adelburggruppe hat auf ihrer Homepage (www.adelburggruppe.de) folgende Definitionen veröffentlicht:

Trinkwasser wird überwiegend aus Grundwasser gewonnen. Es enthält eine Vielzahl an Mineralien und Spurenelementen. Trinkwasser ist das am besten und meisten kontrollierte Lebensmittel. Die Schadstoff- Grenzwerte sind deutlich schärfer als bei anderen Lebensmitteln. Trinkwasser darf bzw. muss unter bestimmten Umständen nachgechlort, entsäuert, gefiltert oder anders behandelt werden, bevor es, unter ständiger Kontrolle bezüglich der Einhaltung der Grenzwerte durch die Gesundheitsämter, aus dem Wasserhahn laufen darf. Trinkwasser ist also ein hergestelltes Lebensmittel. Es ist auch Grundlage und Bestandteil vieler anderer Lebensmittel. Trinkwasser ist, wie der Name schon sagt, zum Trinken da. Es braucht dafür nicht zusätzlich im Haushalt nachbehandelt oder aufbereitet werden.

Mineralwasser ist nichts anderes als Grundwasser, das im Vergleich zum Leitungswasser mit einer Mindestmenge Mineralstoffen angereichert ist. Es muss „ursprünglich rein“, d.h. ohne weitere Aufbereitung trinkbar sein. Viele Mineralien sind für den menschlichen Körper lebensnotwendig, wir müssen sie täglich mit der Nahrung zu uns nehmen. Mit der normalen Mischkost nimmt der gesunde Mensch jedoch so viel auf, dass er auch dann, wenn er nur Leitungswasser trinken würde, niemals einen Mineralstoffmangel erleiden würde.

Zur Qualität unseres Wassers schreibt die Adelburggruppe folgendes:

Trinkwasser wird aus den natürlich vorhandenen Wasservorräten gewonnen. Die Adelburggruppe liefert Ihr Trinkwasser bis zu Ihnen nach Hause – 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr – rund um die Uhr!

Alle Vorschriften über Qualität und Beschaffenheit des Trinkwassers sind in der deutschen Trinkwasserverordnung festgelegt. Sie ist eine der strengsten Lebensmittelverordnungen überhaupt und hat weltweit Vorbildfunktion. Die Einhaltung der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung gewährleistet ein Lebensmittel von hervorragender Qualität, das ein Leben lang getrunken werden kann.

Manche Eltern sorgen sich um den Nitratgehalt von Getränken. Die Trinkwasserverordnung legt bei Nitrat wie auch bei anderen unerwünschten Inhaltsstoffen Obergrenzen fest. Im Trinkwasser darf dieser 50 mg/l nicht überschreiten. Wasser mit Nitrat bis zu diesem Gehalt ist für Säuglinge unbedenklich. (Adelburggruppe: 17-18 mg/l)

Die vollständige Wasseranalyse ist hier zu finden: www.adelburggruppe.de/wasserqualitaet/

Mein persönliches Fazit:

Ich trinke zu jeder Jahreszeit regional aus der Leitung. Ich spare mir dadurch viel Geld und Schlepperei
– Prost.

Dieter Stoll